Der Wald, Teil 1: seine natürlichen Serviceleistungen für unseren Planeten

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Der Wald, Teil 1: seine natürlichen Serviceleistungen für unseren Planeten

Verein Beastie Dreams
Veröffentlicht in Umwelt · Freitag 01 Mär 2024

Wälder sind ein Hort für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Sie sind lebenswichtig für unsere Umwelt und die nachfolgender Generationen. Nachfolgend werden seine "Serviceleistungen" für die Ökologie dargestellt.

Artenvielfalt
Der Wald bietet uns aufgrund seiner Mannigfaltigkeit an Arten und natürlichen Formen eine reiche Fülle an Grundlegendem wie Sauerstoff, Wasser und Erholung. Aber auch Waldbesitzer versorgt er - mit Holz. Und uns allen gewährt er seit Jahrtausenden Möglichkeiten, unseren eigene Lebensraum zu gestalten und auch zu verschönern.
Seine Artenvielfalt ist beeindruckend: naturnahe Wälder bieten 500 Käfer- und 179 Schmetterlingsarten sowie zig anderen Insekten einen artgerechten Lebensraum an. Aber auch das Totholz bietet unzähligen Lebenwesen einen Raum, artgerecht zu überleben.

Erholung
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Spaziergang durch den Wald unseren Puls senkt und unser Immunsystem stärkt. So nutzt die japanische Tradition das Waldbaden. Es gibt ein Experiment, das der Erholungswert durch das Blicken auf ein Blätterwerk 10 Prozent erholsamer ist, als der Blick auf ein Mauerwerk.

Wasserspeicher
Wer einmal nach dem Regen durch den Wald ging, bemerkt, dass sich dessen Boden wie ein Schwamm mit Wasser aufgesaugt hat - bis zu 200 Liter pro Quadratmeter. Der Wald versorgt auf diese Weise die Bäche und Flüsse mit sauberen, weil gefiltertem Wasser und auch seine eigenen Wurzeln. Bei Trockenheit ziehen seine Baumwurzeln die Wasserreserven aus dem Boden. Restliches Wasser gibt er weiter: an das Grundwasser. Durch seine Bodenbeschaffenheit, die sich im Laufe der Jahre Lage und Lage entwickelt, filtert er das Regenwasser und spendet uns hervorragendes Grundwasser.

CO2-Speicher
Bäume sind die besten Klimaschützer auf unserem Planeten, denn sie binden das für unser Klima schädliche Kohlendioxid: ein Baum besteht etwa zur Hälfte aus Kohlenstoff! Und in Summe sind in deutschen Wäldern ca. 1 Milliarde Tonnen davon gebunden. Im Waldboden sind zusätzlich ca. 163 Millionen Tonnen gespeichert.
Je älter ein Baum desto größer ist seine Kohlenstoffbindung. Wird er verarbeitet, bleibt er größtenteils im verarbeiteten Material wie in hochwertigeren Möbeln gebunden. Er ist auch eine echte Alternative zum Bauen mit Beton, bei dessen Herstellung enorme Mengen an Energie und Naturmaterial wie spezielle Sandformen benötigt wird. Mit Holz ist es mittlerweile möglich, mehrstöckige Wohnhäuser zu bauen - aber auch zu dämmen.
Wird Holz allerdings zu Billigmöbeln, die vorwiegend aus Spanplatten bestehen, verarbeitet, landet es irgendwann in der Müllverbrennungsanlage oder schlimmstenfalls im eigenen Ofen. Und damit wird die ursprünglich gebundene Kohlenstoffmenge wieder an die Atmosphäre abgegeben. Aber dies gilt natürlich auch für das ausschließliche Heizen mit Waldholz.

Kühlung
Wälder horten Wasser und vernebeln diese durch den Unterschied zwischen der internen Waldtemperatur, die sich zur "Außenwelt" unterscheidet: der Blick auf aufsteigende Nebel aus dem Wald zeigt uns dies deutlich. Im Wald ist es im Unterschied zu den Städten bis zu 8 Grand kühler!
Das kommt insbesondere den Amphibien zugute - aber vermehrt auch den Hitze geplagten Menschen im Sommer. Aber auch Wälder am Stadtrand oder Alleebäume helfen und verbessern das Stadtklima.

Holz
2019 wurden im deutschen Wald 63 Millionen Kubikmeter Holz geschlagen. Das renommierte "Öko-Institut" rät, den Einschlag zu reduzieren und endlich das Anwachsen des Verbauens von Waldflächen zu verhindern. Wenn dies nicht gelingt, können wir uns selbst nicht mehr mit dem Rohstoff Holz versorgen und müssen vermehrt importieren - was das eigene Defizit nur auf andere Länder und damit letztlich auf die gesamte Menschheit verlagert. Auch die Papiererzeugung frisst unendliche Mengen an Rohstoff Holz: jeder zweite Baum weltweit wird dafür geopfert. Die Verwendung von Recyclingpapier ist durchaus sinnvoll und mindert den Neuholzverbrauch.

Bildung
Kindern sollten Eltern den regelmäßigen Zugang zum Wald ermöglichen. Dies fördert durch das kindlich-neugierige Erfassen von Vorgängen und Begebenheiten in der Natur ihr eigenes Naturverständnis und bildet sie auf ihrem Lebensweg weiter.  

Luftreinigung
Bäume binden Kohlenstoff - aber spenden auch reichlich Sauerstoff. Und filtern die Luft von Schmutzpartikeln. Deshalb ist die Waldluft immer etwas Besonderes und Angenehmes, da man "einfach mal durchatmen" kann.
Die Filterung geschieht übrigens durch die Anzahl der Blätter - insbesondere von Laubbäumen: eine 80jährige Eiche mit rund 800.000 Blättern ergibt zusammen eine Filterfläche von 1.600 Quadratmetern. Ein Laubwald kann so bis zu 500.000 Schmutzpartikel auf etwa 500 reduzieren!
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Sekundärliteratur: greenpeace magazin, 5/20

F. Isenmann



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